In seiner Novelle «Der Argentinier» berichtet Klaus Merz vom Schicksal eines Lehrers aus einem aargauischen Dorf. Johann Zeiter, wie der Lehrer hiess, erlaubte sich nur selten fantastische Eskapaden, wie beispielsweise Polonaisen mit seinen Schülern quer über den Friedhof. Er lebte genügsam im kleinbürgerlichen Kosmos des abgelegenen Dorfes. Ihm wurde jedoch zeit seines Lebens eine grosse Könnerschaft im Tangotanzen nachgesagt. In frühen Jahren sei er – so berichtet man sich – nach Argentinien ausgezogen, um Gaucho zu werden. Von der Weite der Pampas überfordert, landete er in Buenos Aires auf dem Tangoparkett und in den Armen der schönen Mercedes. Am Tag, an dem der Grossvater das Tangotanzen erlernt hatte, endete die leidenschaftliche Liebesbeziehung und Johann Zeiter reiste zurück in die Schweiz. Seine frühere Geliebte, die energische, beharrliche aber geduldige Amelie, hatte auf ihn gewartet und wurde seine Frau. Klaus Merz’ Novelle eröffnet eine ganz eigene und geheimnisvolle Geografie einer Kontinente überwindenden Liebe.
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